12. Station: Krupp´sche Halle / Besucherzentrum

Alfred Krupp und die Sommerfrische in Sayn

Der Backsteinbau der sog. Krupp´schen Halle repräsentiert die Schlussphase der Sayner Eisenhütte.

Alfred Krupp erwirbt 1865 neben der Sayner Hütte mit ihren Erzgruben im Westerwald auch die Mülhofener Hütte. Im Späteren kommen noch die Bendorfer Hüttenwerke und Gruben sowie die Hermannshütte in Neuwied hinzu. Dadurch entsteht eine enge Verflechtung zwischen der ‚alten‘ Eisenindustrie am Mittelrhein/Westerwald und dem ‚neuen‘ Industrierevier Ruhrgebiet.

Mit dem Ausbau der Mülhofener Hütte, die für die Roheisenproduktion am Rhein verkehrsgünstiger liegt, werden auf der Sayner Hütte nur noch Maschinenteile und Eisenkunstguss gegossen.

1909 wird eine neue Maschinenhalle eröffnet: die heutige Krupp’sche Halle. 1927 verkauft die Firma Krupp die Sayner Hütte an die Gemeinde Sayn.

Neben dem wirtschaftlichen Interesse der Krupps gibt es aber auch ein soziales und privates Interesse an der Region. In unmittelbarer Nähe kauft die Familie das Jagdhaus Sayneck und verbringt die Sommerfrische dort. Jagdgesellschaften mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bringen die ‚große Welt‘ in die Region.

Die ehemalige Maschinenfabrik an der heutigen Koblenz-Olper-Straße wird zum Erholungshaus für Beamte des Kruppkonzerns umgebaut. Es werden Wanderwege und Aussichtspavillons angelegt. Bald strömen so viele Wochenendausflügler und Sommerfrischler nach Sayn, dass die Gaststätten und Hotels Mühe haben, alle zu versorgen.