9. Station: Links vom Hochofen

Viel Wind um den Hochofen

Auf dieser Seite des Hochofens sehen Sie noch große Teile eines eisernen Wasserrades, das sicher um 200 Jahre alt ist.

Da die Sayner Hütte über viel Wasser verfügt, das die Maschinen antreibt, verzichtet man lange auf Dampfmaschinen. Durch den Obergraben wird das Wasser vom Saynbach direkt hinter das Hochofengebäude geführt und von hier auf die Wasserräder geleitet.

Das Wasserrad wird oberschlächtig betrieben, das heißt das Wasser wird von oben auf das Rad geführt und bewegt es nach hinten. Dies geschah durch die sehr ungewöhnliche Form der Wassertaschen, die bereits an eine Turbine erinnern. Die gemauerte Wasserradkammer schmiegt sich an die Rundung des Wasserrades an, so kann das Wasser nur über die Taschen abfließen, dies führt zu einer hohen Effizienz des Rades. Es geht kein Wasser verloren, das das Rad nicht antreibt. Wie alle technischen Anlagen der Gießhalle und des Hochofengebäudes wurde auch diese besondere Form eines Wasserrades von Carl Ludwig Althans entworfen.

Das Rad setzt ein Dreizylindergebläse in Bewegung, das früher an Stelle des heutigen Aufzugs stand. Das Zylindergebläse sorgt für die regelmäßige Luft- bzw. Sauerstoffzufuhr im Hochofen und damit zu höheren Temperaturen und einer schnelleren Schmelze.

Althans kennt Zylindergebläse aus anderen Hütten und baut für die Eisenhütte in Lohe ein erstes Zweizylindergebläse, dieses optimiert er für die Sayner Hütte zu einem Dreizylindergebläse, dass einen gleichmäßigeren Windstrom erzeugt.


Blowing wind into the blast furnace

On this side of the blast furnace, you can still see large sections of an iron water wheel that is surely around 200 years old. 

Since the Sayner Hütte had plenty of water to power its machinery, it could manage without steam engines for many years. The water from the Saynbach was channelled through the upper ditch directly behind the blast furnace building from where it was led to the water wheels. 

The water wheel was an overshot type, i.e., the water was fed onto the wheel from above, thereby propelling it backwards. This was achieved by the very unusual shape of the water pans, which somewhat resembled a turbine. The brick waterwheel chamber fitted flush against the curve of the water wheel. As a result, the water could only flow out via the pans. This type of wheel proved highly efficient since there was no water loss involved. As with all the technical installations in the casting hall and furnace building, this particular type of water wheel was designed by Carl Ludwig Althans. 

The wheel set in motion a three-cylinder blower that was once located where a lift now stands. The cylinder blower ensured that the furnace was supplied with a regular supply of air and oxygen. This meant higher temperatures and faster melting. 

Althans knew all about cylinder blowers from other ironworks. Indeed, he built the first two-cylinder blowers for the ironworks in Lohe. For the Sayner ironworks he invented a more effcient three-cylinder blower that generated a steadier stream of wind.