11. Station: Haus Nr. 6

Carl Ludwig Althans – genialer Erfinder

In diesem Haus waren unten die Holzwerkstätten. Oben haben die Beamten der Sayner Hütte mit ihren Familien gewohnt. Auch der Bauleiter, Carl Ludwig Althans, hat hier gewohnt.

 

In einer Zeitung wurde er 1882 so beschrieben: Er hatte lange Haare und immer einen besonderen Hut auf, damit war er im ganzen Rheinland bekannt. Er war kräftig und hatte leuchtende, braune Augen. Er hatte ein Denkergesicht und schon sehr früh graue Haare. Carl Ludwig Althans wurde 1788 in Bückeburg geboren. Sein Vater war Bäckermeister. Carl Ludwig Althans lernte als erstes das Bäckerhandwerk. Der Vater starb 1802. Danach lebte die Mutter in einer Kirchengemeinde in der Nähe von der Stadt Pyrmont. Dort machte Carl Ludwig Althans eine Ausbildung in der Messerfabrik. Er wurde dort mit 17 Jahren Werkmeister. 1807 ging Carl Ludwig Althans zurück nach Bückeburg. Dort lernte er in einer weiteren Ausbildung, wie man technische Apparate baut. Nach dieser Ausbildung hat Carl Ludwig Althans in Göttingen studiert. Seine Fächer waren Mathematik, Bauen und Bergbau. Er hat auch Geologie studiert, das ist die Wissenschaft über Steine. Und er hat Mechanik studiert, in dieser Wissenschaft geht es um Bewegung zum Beispiel von Maschinen und Motoren. 1814 hat er als Bauchfachmann in Bückeburg angefangen. 1817 hat er sich beim Oberbergamt in Bonn beworben. Er bekam die Stelle und sollte die Sayner Hütte zu einem modernen Betrieb umbauen. Vorher hat Carl Ludwig Althans andere Hüttenanlagen besucht. Dazu war er sieben Monate unterwegs. Er reiste in den Harz, ins Erzgebirge, in die Regionen Schlesien, Böhmen und die Steiermark. Er hat bei der Reise viel Wissen gesammelt. Das war eine gute Vorbereitung für den Umbau der Sayner Hütte. Am Anfang fehlten dort Materialien, Werkzeug und Fachleute. Deshalb hat Carl Ludwig Althans selbst ausgebildet. 1820 hat er eine Werksschule auf der Sayner Hütte gegründet. Carl Ludwig Althans hat viele Maschinen erfunden, die in der Sayner Hütte und anderen Anlagen gebraucht wurden.

 

Sein Sohn schrieb 1882 darüber: Noch heute sieht man an Eisensäulen, Wasserrädern, Maschinen und Pumpen an verschiedenen Orten die Arbeit meines Vaters. Sie sind Beweise für seinen klugen Geist und seinen Mut. Er hat nie aufgegeben, auch wenn manche Aufgaben schwer waren.

 

Carl Ludwig Althans wurde sehr geachtet für seine Arbeit. 1843 war er für den gesamten Bergbau im Rheinland zuständig. 1844 wurde er in Oberberg- und baurat. 1862 ging er in Rente. Da war er 74 Jahre alt. Zwei Jahre später ist Carl Ludwig Althans gestorben.